…eine geniale Frage!

Sie ist Teil von Byron Katies „The Work“ und auch Teil meiner Arbeit.

Fotocredit: Peter Danka

Fotocredit: Peter Danka

Was ist das Geniale an dieser Frage?
Ganz simpel versetzt sie uns in die Möglichkeit, dass es auch anders gehen würde.
Sie zeigt, dass der eigene Gedanke eben kein schicksalshaftes Ereignis ist, dem wir ausgeliefert sind und es nur so gedacht und nur so bewertet werden kann wie wir es eben in diesem Moment tun.

Wenn es zu diesem Punkt beim Hinterfragen der eigenen Gedanken kommt und wir die Frage „Wer wäre ich ohne diesen Gedanken“ wirken lassen, passiert etwas Wunderbares:
Viele spüren dann Freiheit, Leichtigkeit, Freude, Gelassenheit, manchmal hört man die Steine direkt vom Herzen purzeln, wie die Last entweicht…

Es ist die Frage, die ein Eintrittstor ist. Ein Eintrittstor und gleichzeitig die Möglichkeit Abstand zu gewinnen, es ist die Möglichkeit, Dinge anders zu sehen. Das zu sehen, was man vorher nicht sehen konnte. Weil man zu dicht dran war, weil man zu sehr damit beschäftigt war, seinen Gedanken und den daraus resultierenden Gefühlen zu glauben, um fast schon ferngesteuert wiederum darauf zu reagieren und seine Schlüsse zu ziehen.

Ein Beispiel:
Der Bruder hat seit Jahren Übergewicht und seit Jahren ändert sich nichts an dieser Situation.
Ob er jetzt dagegen etwas unternimmt oder nicht, ist jetzt für dieses Beispiel irrelevant. Wir bleiben in diesem Beispiel bei der Schwester und, dass sie sich sowohl Sorgen über diesen Zustand des Bruders mit Übergewicht macht, als auch dass sie manchmal richtig wütend wird über ihren Bruder. Wütend darüber, dass er in ihren Augen einfach zu wenig Sorge für sich trägt, dass er inkonsequent ist, dass er viel zu ungesund lebt, dass er es endlich mal gebacken bekommen soll!

Wer wäre sie und vor allem WIE wäre sie gegenüber ihrem Bruder, wenn sie diesen Gedanken einfach nicht denken könnte?
Ja, sie wäre nicht in ihr Thema verstrickt. Sie wäre eine Schwester, die ihren Bruder mit anderen Augen sehen könnte. Sie könnte sehen, dass es ihm auch nicht gut geht damit. Sie könnte sehen, dass er durchaus etwas für sich tut, auch wenn es vielleicht nicht das ist, was sie tun würde. Sie wäre fähig ihm auf Herzensebene zu begegnen, sie könnte zuhören. Sie könnte mal wirklich hören, was er zu sagen hat…denn vorher mit den negativen Gedanken über ihren Bruder hat sie ihn schon gar nicht mehr wahrgenommen, sie hat ihn nur durch ihren Filter wahrgenommen!

Mit der Spiegelgesetz Methode kann sie sich dann noch anschauen, warum für sie die Eigenschaften, die sie an ihrem Bruder sieht, so negativ behaftet sind, warum sie NIE so sein will. Der Bruder dient ihr als Spiegel und den kann sie sich anschauen, ohne dass ihr Bruder irgendetwas tun oder anders machen muss als so zu sein, wie er gerade ist.

Natürlich kann der Bruder ebenso für sich anschauen, warum sein Körper diese Fülle, dieses Gewicht braucht. Welche Aufgabe der Körper statt ihm lebt und welche Eigenschaften er sich verwehrt, so dass der Körper in Form dieser Fülle dies für ihn stellvertretend auslebt.

Aber wir bleiben noch einmal mehr bei dem Aspekt „Wer wäre ich ohne diese negativen Gedanken über den Bruder“.
Ohne diese Gedanken fällt die unsichtbare Mauer, fällt der Filter und das Herz ist offen, weil der Geist offen ist!

Über Natascha Pfeiffer

Natascha Pfeiffer, Expansion Method Practitioner und Groupleader, Co-Founder der Agentur PRand communication in Augsburg. Einzel- und Gruppenarbeit in Augsburg und via Skype.