Die Dinge sind ja selten so, wie sie scheinen.
Was wäre, wenn die eigentliche Qualität des Mannes, die der Gefühle ist? Und die Qualität der Frauen, die sexuelle?
Ich stelle diese Behauptung mal in den Raum, dann diese These beschäftigt mich schon länger:
Weibliche und männliche Energien, wie wir diese mit The Work oder, wenn ich Spiegelgesetz Sitzungen zum Auflösen bestehender Glaubenssätze gebe, anschauen, spielen immer eine Rolle. Weibliche und männliche Energien in der Ahnenreihe, in zwischenmenschlichen Beziehungen, oder wie wir Entscheidungen treffen – um nur ein paar Beispiele oder Themenkreise zu nennen.
Vor allem in Partnerschaften vergessen unbewusste Paare leider schnell das Spiel zwischen den weiblichen und männlichen Energien.
Wenn ich dem Magentmodell von Diana Richardson folge, dann haben wir Frauen unsere Yin-Qualität im Schoßraum und unsere Yang-Qualität im Herz-, im emotionalen Raum. Der Theorie folgend ist es bei biologischen Männern umgekehrt. Sie haben ihren Yin-Pol im Herzraum und den aktiven Yang-Part körperlich verankert durch ihren Penis.
Schnell wird dann gesagt, die Frau sei die emotionale und der Mann sei der sexuell aktive. Also nicht durch das Magnetstabmodel von Diana Richardson, aber auch so im Alltag, oft im alltäglichen Sprachgebrauch und in Klischee-Zuschreibungen. Es wird auch verächtlich gespielt damit…die Frau sei immer dann emotional, wenn sie hysterisch oder zickig sei, ein Drama mache und die Männer seien ein dauerhaft errigierter Penis, sexuell komplett überladen und Schwanz gesteuert…
Im Polmodell, in dem jede Frau und jeder Mann seine eigene weibliche und männliche Energie hat, bildet der Schutz bedürftige Raum für den Frau den Schoßraum und für den Mann den Herzraum.
Das sind die Punkte und Themenfelder die kollektiv verkrustet sind, wo jeder sein eigenes Heil suchen und entwickeln kann.
Doch hier kommt meine These, die daraus liest, dass die eigentliche Kraft der Frauen damit das Sexuelle ist und bei den Männern das Emotionale. Also das Gegenteil von dem, was sonst oberflächlich kommuniziert wird.
Wenn ich mir die Natur herziehe: Das, was Schutz braucht ist in der Pflanzenwelt der Same. Die intelligente Pflanze hat ihren Weg gefunden, ihren eigentlichen Schatz, ihr wahres Potential best möglich zu schützen z.B. durch harte Schalen. Die harte Schale, die Verpanzerung schützt das, was die Pflanze ausmacht – im Samen die DNA, den Grund weswegen sie auf dieser Erde ist.
Wenn bei den Frauen, das schützenswerte – oft verpanzerte – der Schoßraum ist, dann ist das der eigentliche Grund, weswegen sie da ist. Bei den Männern ist es der Herzraum, also könnte der eigentliche Grund, das eigentliche Potential dessen Emotionalität sein, dessen Gefühlswelt. Das zu Schützende ist nicht das Schwache, es ist der Schatz!
Ich finde es äußerst spannend mit diesem Gedanken zu spielen und advocati diaboli damit zu spielen. Es dreht das um, womit sich häufig die Frauen selbst definieren: dass sie die Herrinnen über die Gefühlswelt seien und die Männer ja nur die Macher.
Bei den Männern ebenso, sie negieren, verwehren sich der Gefühlsbreite und konzentrieren sich auf ihre Yang-Qualität.
Auch Vera Birkenbiehl hatte in einem ihrer wunderbaren Vorträge wunderbar leicht zugänglich über das Phänomen der weiblichen und männlichen Energien auch bei der Schwangerschaft gesprochen. Das weibliche ist immer das Ursprüngliche und erst durch einen Impuls im Außen dreht es sich in die männliche Qualität.
Wo ist also bei Männern und Frauen das ursprüngliche Weibliche? Wo ist die Yin-Qualitä? Die männliche Energie ist ja dem zu folge das Resultat eines äußeren Einflusses und nicht der Ursprung, das wofür und weswegen wir da sind.
Diesen Gedanken weiter geführt, könnte die Frau in ihrer Yin-Qualität ihren eigentlichen Ursprung und den Sinn dessen entdecken, weswegen sie da ist: das ist ihre weibliche Sexualität, ihre Körperlichkeit, ihre Leiblichkeit. Und das meine ich jetzt nicht bezogen auf mediale Schönheitsideale von 90-60-90.
Die Männer haben ihren emotionalen Raum als Yin-Qualität, das ist ihr Schatz, das ist der eigentliche Kern in diesem Gedankenspiel.
Was machen bis bis dato: viele Frauen haben überhaupt keinen Zugang zu ihrer echten Körperlichkeit und Sexualität und erkennen diese auch nicht als Quelle und Essenz ihres Daseins.
Viele Männer haben überhaupt keinen Zugriff auf ihre wahre emotionale Bandbreite. Und damit meine auch wiederum nicht den klischeemäßigen männlichen Waschlappen. Nein, es wären die Männer, die Zugriff und Bewusstheit auf ihren emotionalen Reichtum haben. Diesen fühlen, wahrnehmen, ausleben, mitteilen, zeigen und vor allen Dingen wieder lernen danach zu handeln.
Wie geht es Dir mit dieser These?
Über Natascha Pfeiffer
Natascha Pfeiffer, Expansion Method Practitioner und Groupleader, Co-Founder der Agentur PRand communication in Augsburg. Einzel- und Gruppenarbeit in Augsburg und via Skype.