Was träumen wir nicht oft von unserem Potential und denken uns eine Zeit, in der wir das erreicht hätten…

Auch mir ist Potential-ent-wicklung sehr wichtig. Es ist auch ein wichtiger Wert als Teil meiner Arbeit, dass ich mir wünsche, andere durch meine Begleitung in ihrer Potentialentwicklung zu unterstützten.

cc: Cas Cornelissen

cc: Cas Cornelissen


Ich muss bei Potentialentwicklung oft an Blumen denken, wie sie aufblühen und sich von der Knospe bis zum vollen Blütenstand voll und ganz ihrem Blumenleben hingeben…

Doch das ist so eine Sache mit der Potentialentwicklung…

Wie oft entdeckst Du Dich dabei, dass Du nur siehst, was Du noch nicht hast?
Wie oft entdeckst Du Dich dabei, dass Du Dir wünscht nur endlich mal frei und in Deinem Potential zu sein?
Wie oft entdeckst Du Dich dabei, dass Du Dich innerlich dafür manchmal bestrafst, dass Du immer noch nicht so weit bist?

Soll ich Dir verraten, was das Paradoxon Deines Potentials ist?
Die Wahrheit ist, Du lebst Dein Potential IMMER!

In jedem Moment Deines Lebens lebst Du genau das Potential, das gerade gebraucht wird und das ist Dein volles Potential im Hier und Jetzt.

Wie fühlst Du Dich, was denkst Du über Dich, wenn Du den Gedanken hast, dass Du nicht Dein volles Potential lebst?
Sei ehrlich, es sind eher bedrückende Gedanken und auch deswegen bedrückende Gefühle. Und selbst, wenn Du das nicht so stark wahrnehmen solltest, es ist indirekt eine Botschaft an Dich, dass Dein Hier und Jetzt nicht okay ist…

Und wer wärst Du ohne den Gedanken?: „Ich lebe mein volles Potential nicht.“
Wie könntest Du auf Dein Leben blicken, ohne dass Du Dich irgendwo hinentwickelt müsstest…?

Wäre es vielleicht ein wenig liebevoller, ein wenig leichter, ein wenig druckbefreiter, ein wenig freier und vielleicht sogar ein wenig humorvoller, lustiger?

Ein konkretes Beispiel:
Eine junge Frau, von sich überzeugt, dass ihr Potential nicht leben würde, macht sich innerlich ziemlich nieder damit.
Aktuell arbeitet sie Teilzeit als Verkäuferin. Den Rest der Zeit liest sie viel, und arbeitet selbst an einem Buch, mit dem sie aber mehr schlecht als recht voran kommt.

Der Gedanke, dass sie ihr Potential nicht lebe, macht sie fertig, lässt sie unzufrieden werden, lässt sie inneren Druck fühlen, der sie erst recht lähmt.
Im weiteren Gespräch kommt raus, dass es auch einen Druck von außen gibt, dass sie auch Druck von ihrer Familie spürt, weil sie ja „nur“ eine Verkäuferin sei und wo das eigentlich mit ihr noch enden würde, obwohl sie doch so viele Talente hätte, die sie nur vergeude.

Ein sehr trauriges Bild.

Was hat sich aber verändert mit dem Gedankenspiel, wer sie denn wäre, ohne den Gedanken?

Und es kamen in ihrem Fall erstaunliche Dinge zu Tage:
1. Sie würde sich viel besser fühlen.
2. Dass ihre Familie mit ihrem Job ein Problem habe, weiß sie im Grunde nicht, sie hat es nur vermutet.
3. Aktuell, ohne Druck auf die Zukunft, musste sie mit einem Lächeln eingestehen, dass ihr der aktuelle Job eigentlich Spass macht, weil er ihr viel Zeit für anderes erlaubt. Auch beim Schreiben, wenn der Druck weg ist, spürte sie sofort eine Erleichterung.
4. So wie es jetzt ist, ist es okay.
5. Die wertvolle Erkenntnis: In dem Moment wo es nicht mehr okay ist, kann sie sich wieder erneut fragen, was sie machen will. Dann kann sie den Job verlassen oder mehr Stunden arbeiten oder sich nur noch der Literatur hingeben, wer weiß, was dann ist…Und diese Ungewissheit war auf einmal keine Gefahr mehr, sondern eher ein freudiges Geschenk, denn es steckte wie ein bunter Strauß Blumen voller Möglichkeiten!

Ich fragte sie, was sie mit ihrer Familie machen will. Was denn wäre, wenn ihr aktueller Job zur Sprache käme.
Nach ein paar gemeinsamen Gedankengängen und liebevollem Erforschen kam sie u.a. zu diesem Ergebnis:
1. Sie weiß nicht, ob und wenn ja, wer überhaupt mit ihrem Job ein Problem hat.
2. Wenn sie ehrlich und klar sagen kann, dass es ihr mit diesem Leben gerade gut geht, dann hat sie ihren „Job“ getan.
3. Ob das andere auch so sehen, oder nicht, ob damit andere ein Problem haben, ist deren „Problem“. Es ist nicht ihres! Sie muss niemanden überzeugen und sie muss auch niemandem dessen Meinung wegnehmen.
4. Egal wie es aufgenommen wird, sie kann offen im Herzen bleiben, offen in der Begegnung bleiben, weil sie weiß, wo sie gerade steht.

Was Potential bedeutet, ist also immer ganz individuell und es ist genau das, was das Leben gerade im Hier und Jetzt von Dir und mit Dir erleben will!

  • Da kann das volle Potential sein, dass man hier und jetzt Geschirr spült – aber voll da!
  • Da kann das volle Potential sein, dass man hier und jetzt seinem kranken Kind eine Geschichte vorliest – aber voll da!
  • Da kann das volle Potential sein, dass man hier und jetzt auf eine Straßenbahn wartet – aber voll da!
  • Da kann das volle Potential sein, dass man hier und jetzt einen Vortrag vor bis dato größtem Publikum hält – aber voll da!
  • Da kann das volle Potential sein, dass man hier und jetzt gerade keinen bezahlten Job hat und sich damit auseinander setzt – aber voll da!
  • Da kann das volle Potential sein, dass man hier und jetzt gerade für eine wichtige Prüfung lernt – aber voll da!

Trotzdem heißt das nicht, dass man sich nicht weiter entwicklen kann. Allein sich diese Klarheit zu erarbeiten, ist Potentialentwicklung!
Wie in diesem Beispiel: Die Geschichte der jungen Frau ist nicht in Stein gemeißelt und ihr Weg kann sich entwicklen, in dem sie jeden Moment mit offenem Herzen ihr Potential lebt.

Verschiebe das Leben Deines Potentials nicht in eine ferne Zukunft, das nur unter idealen Umständen gelebt werden kann!
Es ist immer da! Genau da wo Du hier und jetzt bist!

Das Paradoxon der Potentialentwicklung ist also, dass Du Dich jedem Moment voll hin gibst mit dem, was Du in dem Moment zur Verfügung hast, mit dem offenen Herzen, das Dir gerade möglich ist, mit der Liebe, die Du in diesem Moment geben kannst.
Über lange Sicht können wir genau dadurch für uns selbst und für alle anderen unser größtes Potential entwicklen!

Diese Erkenntnis tief in sich einsinken zu lassen, ist so leicht und trotzdem oftmals unsere größte Herausforderung…und in jedem Moment dieser Herausforderung nehmen wir diese bestmöglich an!
Ich lade Dich ein, das tief in Dich einzuatmen, tief in Dich einsinken zu lassen. Schau auch ob und welche Widerstände kommen und gehen. Es ist auch hier wieder das Paradoxon, dass es scheinbar ein kleiner Schritt ist, der doch so viel in uns bewegen und verändern kann.

Die Reise der Selbsterkenntnis geht weiter, die Deine, die meine und die gemeinsame…!

Hier geht es gleich weiter zum 2. Teil: „Potential-Entwicklung – ein Nachtrag“

Über Natascha Pfeiffer

Natascha Pfeiffer, Expansion Method Practitioner und Groupleader, Co-Founder der Agentur PRand communication in Augsburg. Einzel- und Gruppenarbeit in Augsburg und via Skype.