Es war einmal… – so müssen alle guten Geschichten beginnen
…vor vielen vielen Jahren in Indien, in Südindien…
Da stand mitten in der Natur umrankt von schönen Bäumen ein wundervoller, prächtiger alter Tempel aus purem Gold.
Seine Innenwände waren von tausenden von Spiegeln geschmückt, man sah kein Gemäuer mehr hinter der Wand, alles war voll von Spiegeln. Ging man in diesen Tempel hinein sosah man sich tausendfach gespiegelt.
Da passierte es, dass sich ein Hund in diesen mystischen Tempel verirrte.
Er freute sich über seinen Fund, seine Entdeckung und als er das viele Gold im Außen sah, glaubte er, nun sei er der reichste Hund der Welt. Neugieirg ging er auch in das Innere des Temples.
Er tapste hinein in den Tempel der 1000 Spiegel und sah, dass er nicht allein hier war, er sah sich 1000 anderen Hunden gegenüber stehen!
So ein Mist – die sind ihm zuvor gekommen – er war gar nicht der erste Entdecker dieses Tempels – er wurde furchtbar wütend! Finster schaute er drein und bellte drauf los. Doch die anderen Hunde beindruckte dies gar nicht, sie alle samt fingen auch sofort an zu bellen und schauten ebenso finster zurück – waren es doch seine Spiegelbilder…
Jedesmal, wenn er dachte, dass er noch ein Quätnchen lauter werden könnte als die anderen, um sie entgültig zu verjagen, hielten sie mit ihm mit und wurden sofort ebenso schnell lauter und grimmiger. All der Kampf schaukelte sich hoch! Der Ärger des Hundes stieg ins unermessliche und er verausgabte sich komplett, so dass er am Ende erschöpft und schäumend am Maul vor Wut tot umfiel…
Jahre später…
…da geschah es wieder einmal, dass ein Hund des Weges kam und den Tempel der 1000 Spiegel entdeckte. Auch er freute sich über seine Entdeckung und auch er ging neugierig in den Tempel hinein, um zu erforschen, was sich da noch so entdecken ließe.
Auch er sah sich zu seinem Erstaunen 1000 anderen Hunden gegenüber.
Wie freut er sich, denn endlich war er nicht mehr allein! Kräftig wedelte er mit dem Schwanz, um so seiner Freude ausdruck zu verleihen – und siehe da, all die anderen Hunde freuten sich ebenso, dass noch ein weiterer Hund dazu gekommen ist, obgleich sie doch schon so viele waren – was für eine große Freude!
Von da an, ging der kleine Hund immer wieder mal in den Tempel der 1000 Spiegel. Wenn er sich einsam fühlte, warteten da immer seine neuen Freunde auf ihn und immer freuten sie sich, wenn er vorbei kam.
Der gleiche Ort, ist für den einen Quelle des Ärgers für den anderen Quelle der Freude – der Ort ist immer unschuldig – er ist einfach nur da.
Allein die innere Einstellung, die Erwartung und die Bedeutung die wir Ereignissen geben, bringt in der Folge das dazu passende Gegenstück hervor.
Über Natascha Pfeiffer
Natascha Pfeiffer, Expansion Method Practitioner und Groupleader, Co-Founder der Agentur PRand communication in Augsburg. Einzel- und Gruppenarbeit in Augsburg und via Skype.