Aus Tarot-Sicht begleitet uns dieses Jahr die kollektive Jahreskarte 10. Das ist Trumpf X, bei Crowley heißt der Trumpf „Glück“.
Ich wollte, nachdem diese Karte nun quasi im 3. Monat läuft, auf einen Teilaspekt der kollektiven Bedeutung zu dieser Karte etwas eingehen.
Ende 2014 und Anfang 2015 habe ich ein paar mal in kleinen Vorträgen über die Energien und die Themen, die uns mit der kollektiven Jahreskarte begegnen können, gesprochen.
Ein Schlagwortsatz zu dieser Karte ist z.B: Wenn Du zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort aus Deiner Mitte heraus handelst, dann wird Dir quasi in die Hände gespielt.
Das ist verbunden mit der Herausforderung erst mal wirklich in der eigenen Mitte zu sein, zu wissen, „wo“ diese ist und dann nicht voreilig zu handeln.
Für einige im Vortrag war dann klar und sie murmelten fast schon genervt, weil es ihnen so furchtbar schwer fällt: „Es geht also um Geduld und, dass wir langsam machen sollen.“
Ich spürte, wie einigen wohl schon öfter das Thema „Geduld und Geschwindigkeit drosseln“ begegnet sein muss. In diesem Einwand kam es aber fast schon als blind übernommene Weisheit rüber, als ob es nur darum ginge, jetzt langsam zu sein und nur zu warten.
Es nur so zu sehen, wäre die halbe Wahrheit.
Wir bewegen uns auf den Frühling zu und da kann die Natur uns viel lehren:
Wenn die ersten wärmeren Sonnenstrahlen kommen, der Nachtfrost vorbei ist, die Erde wärmer und die Feuchtigkeit speichern kann, dann sprießt es doch nur so überall.
Dann „sagen“ die Blumen und Sträucher nicht: „Halt mal, langsam, ganz ruhig!“
Nein, innerhalb weniger Stunden sprießt es, werden Blätter produziert, Äste wachsen quasi über Nacht um 10 cm, Knospen brechen auf, eine Hülle und Fülle entsteht.
Hier wird überhaupt nicht langsam gehandelt, hier gibt es kein Slow Down! Die Natur entlädt übermütig ihre Energie, ja geht fast schon scheinbar verschwenderisch damit um.
Das heißt: Wenn der richtige Zeitpunkt gegeben ist, die Umstände günstig, dann kann man und sollte man aus seiner Mitte heraus auch mal schnell handeln!
Diese Art der Handlung ist im Flow, ist im Fluss: Große Schritte erscheinen mühelos und schnelles Handeln endet nicht in Erschöpfung.
Wenn „innen“ und „außen“, wenn die eigene Ausrichtung und die Umstände sich gegenseitig begünstigen, dann darf es auch mal schnell gehen, dann wäre ein Drosseln der Geschwindigkeit sogar kontraproduktiv.
So wie sich die Natur im Frühling dann auch nicht Zeit lässt und vielleicht mit der Blütenproduktion erst im Herbst fertig ist. Nein, hier verändert sich die Natur innerhalb von Stunden!
Genau zum richtigen Zeitpunkt und wenn die Umstände es begünstigen – dann wird man zum Wellenreiter.
Es geht weder um nur langsam, langsam oder schnell, schnell – es geht um Geschwindigkeit, es geht um das Finden des eigenen Tempos.
Es geht um das innere Zuhören, um die innere Weisheit zu finden, wann welches Tempo gerade angesagt ist.
Das könnte die größte Herausforderung sein: Das innere Zuhören, was wann „richtig“ ist.
Ich lade Dich zu dieser Herausforderung ein: Forsche nach Deinem eigenen inneren Tempo.
Schau mal, wann Du schneller bist als die Zeit, wann langsamer…
Dies führt Dich ein Stück weit in Deine eigene Mitte, hier kannst Du Dich und die übergeordneten Zeitrhythmen beobachten und den richtigen Zeitpunkt finden, wann Dein Tempo, Deine Zeit mit „dem Außen“ einhergeht, quasi einen Tanz eingeht.
Und dann stimme in diesen Tanz mit ein.
Mal wird es ein langsamer Walzer sein und mal wird es eine Quickstep sein – wenn Du aus Deiner Mitte heraus Dein Tempo findest und es im Fluss ist, dann ist weder schnell noch langsam richtig oder falsch.
Es geht immer um die eigenen wahrhaftige Anpassung und aus dem heraus entstehen Impulse, die mal langsam, mal schnell sein dürfen. Anstrengend wird es nur, wenn Du nicht aus Deiner Mitte heraus mit dem „falschen Tempo“ agierst.
Ein „falsches Tempo“ kann z.B. aus Glaubenssätzen und Überzeugungen entstehen.
Da kann es hier und da innere Richter geben, die Dich antreiben wollen, „weil man das doch so macht“, „weil man jemandem gefallen will“, „weil sonst die Stimme der Angst sich erhebt“…
Lass die Stimmen so sein wie sie sind, Du musst nichts wegdrücken und vor allem, mach Dich nicht innerlich nieder!
Lausche nur, ob diese inneren Stimmen, Dich zu einem angenehmen Tanz einladen. Und wenn nicht, dann kannst Du innerlich sagen: „Danke für Deine Einladung, aber mit Dir tanze ich heute nicht.“
Deine innere Weisheit kann warten und sie weiß, wann es richtig ist, in den Tanz einzuwilligen – und dann wird es wie gesagt mal ein wunderbarerer langsamer Walzer oder ein feuriger Quickstep oder Jive.
Das Tempo von langsam oder schnell ist nicht das Entscheidende, es ist das richtige Tempo, zum richtigen Zeitpunkt aus Deiner Mitte heraus.
Shall we dance?
Die Reise geht weiter – die Deine, die meine und die gemeinsame…
Über Natascha Pfeiffer
Natascha Pfeiffer, Expansion Method Practitioner und Groupleader, Co-Founder der Agentur PRand communication in Augsburg. Einzel- und Gruppenarbeit in Augsburg und via Skype.